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Dr. med. Veronica Carstens – Wegbereiterin für die integrative Medizin
Dr. med. Veronica Carstens starb am 25.01.2012 im Alter von 88 Jahren in einem Sanatorium in Bonn. Die Gattin des ehemaligen Bundespräsidenten Karl Carstens machte die Naturheilkunde wieder hoffähig in Deutschland.
Dr. med. Veronica Carstens, Fachärztin für innere Medizin, setzte sich immer für eine weniger technisierte Medizin ein. Die bessere Zusammenarbeit von Schulmedizin und Naturheilkunde war ihr oberstes Ziel und damit wurde sie zur Pionierin der integrativen Medizin. Dank ihrer Arbeit werden heute Naturheilverfahren und Komplementärmedizin wieder mehr in verschiedenen medizinischen Bereichen eingesetzt. Noch während der Präsidialzeit ihres Mannes gründete sie 1982 gemeinsam mit ihm die »Karl und Veronica Carstens-Stiftung«. Im Mittelpunkt der Stiftungsarbeit steht die wissenschaftliche Erforschung von Naturheilkunde, Homöopathie und Komplementärmedizin. 1983 gründeten Veronica und Karl Carstens zusätzlich die Patienten- und Förderorganisation »Natur und Medizin e.V.«, da das Thema »Naturheilkunde in der Medizin« in der Bevölkerung ein unerwartet großes Interesse hervorrief. Dem Verein traten innerhalb kürzester Zeit einige tausend Menschen bei und dank der finanziellen Unterstützung wurde die Carstens-Stiftung zum größten Geldgeber in der wissenschaftlichen Erforschung der Komplementärmedizin in Europa. Bis heute hat die Stiftung mehr Mittel bereitgestellt als das Bundesforschungsministerium oder die Europäische Union.
Vermittlerin zwischen Medizin und Naturheilkunde
Veronica Carstens war bei der Tätigkeit in ihrer internistischen Praxis häufig unzufrieden mit den Nebenwirkungen zahlreicher Medikamente. Doch für die Wirksamkeit der verschiedenen Naturheilverfahren fehlten oft die wissenschaftlichen Nachweise. Veronica Carstens wollte hier vermitteln, obwohl Mitte der 1980er Jahre die Kluft zwischen Naturheilkunde und Schulmedizin größer denn je war. Doch ihr gelang es Wissenschaftlicher und naturheilkundliche Ärzte an einen Tisch zu bringen. Es ist ihrem unermüdlichen Einsatz zu verdanken, dass die Arzneimittel der besonderen Therapierichtungen im Arzneimittelgesetz festgeschrieben und Naturheilverfahren Bestandteil der Approbationsordnung für Ärzte wurden. Nach Auffassung von Veronica Carstens soll der Arzt immer im Einzelfall entscheiden können, ob schulmedizinische oder naturheilkundliche Verfahren die besten Heilungschancen für den Patienten bieten.
Projekte der Carstens-Stiftung
Zentrale Projekte der Carstens-Stiftung sind verschiedene Hochschulambulanzen für Naturheilkunde, beispielsweise an der Universitätsfrauenklinik Heidelberg, an der Universitätsklinik Freiburg oder am Klinikum Jena. Aktuellstes Förderprojekt ist eine Stiftungsprofessur an der Charité Berlin zur Erforschung der Komplementärmedizin. Die Carstens-Stiftung besitzt inzwischen die wichtigste europäische Fachbibliothek und Datenbank für Komplementärmedizin. Sie bietet Patienten und Journalisten neutrale Informationen, ohne Einfluss von Politik und Wirtschaft.
Offenheit für Neues
Veronica Carstens war immer aufgeschlossen und vorurteilsfrei gegenüber neuen und unkonventionellen Therapieansätzen innerhalb der Medizin. Sie nutzte ihre Kontakte und versuchte durch zahlreiche öffentliche Auftritte und Gespräche die Berechtigung der Naturheilkunde zu verdeutlichen und politische Entscheidungen zu beeinflussen. Dafür erntete sie, besonders in den ersten Jahren ihres Engagements, auch viel Kritik und zahlreiche Anfeindungen. Die überzeugte Demokratin rief auch die Mitglieder des Vereins »Natur und Medizin« dazu auf, die politischen Möglichkeiten als Bürger zu nutzen. Nach der Wiedervereinigung setzte sie sich besonders für eine Verbreitung der Naturheilkunde in den neuen Bundesländern ein. Veronica Carstens blieb bis zu ihrem Tod eine passionierte Medizinerin. Auch nach dem sie 2008 ihre internistische Praxis aufgab, sorgte sich Veronica Carstens immer um das Wohlergehen und die Gesundheit ihrer Mitmenschen. Sie hatte stets ein offenes Ohr und nahm immer Anteil am Schicksal der Menschen, die ihren Rat suchten. Sie gab Mut und forderte gleichzeitig dazu auf, sich nicht dem Schicksal zu ergeben, sondern selbst aktiv nach Lösungen zu suchen.
Eine Gedenkfeier zum Abschied von Veronica Carstens findet am 13.02.2012 ab 13 Uhr in der Beethovenhalle in Bonn statt.
Quelle: carstens-stiftung,de
Bildnachweis: Bernardo Friese/Carstens-Stiftung